Offenburg, 16. Mai 2012 – Immer mehr Menschen in Deutschland werden in Zukunft auf Pflege angewiesen sein. Darauf hat der Sprecher des Arbeitskreises der Pflegedirektoren des Ortenau-Klinikums und Pflegedirektor des Ortenau-Klinikums Lahr-Ettenheim, Hans-Jürgen Kargoll, heute beim Ortenauer Pflegetag in der Sternenberghalle in Friesenheim hingewiesen. Die Pflegeberufe böten aufgrund der demographischen Entwicklung alle Zukunftsperspektiven eines modernen Berufsbildes, sagte Kargoll bei der Begrüßung der über 320 Tilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Ortenau-Klinikum, Pflegeheimen, Rehakliniken und ambulanten Pflegediensten aus der Region und aus Südbaden.
Bereits zum 11. Mal veranstaltet das Ortenau-Klinikum den Pflegetag als Fachveranstaltung, die in diesem Jahr unter dem Motto „Gesellschaft braucht Pflege“ stand. „Auch in diesem Jahr möchten wir mit unseren Schwerpunktthemen Impulse setzen und auf die Bedeutung der Pflege für die Gesellschaft hinweisen. Wir wollen mit dem Ortenauer Pflegetag einen Beitrag dazu leisten, dass der moralisch ethische Anspruch pflegebedürftiger Menschen auf eine professionelle Pflege durch gut ausgebildete und motivierte Pflegekräfte erfüllt werden kann“, so Kargoll. Allein bis zum Jahr 2030 werden voraussichtlich 3,4 Millionen Menschen in Deutschland auf Pflege angewiesen sein. Zum Vergleich: Heute seien es noch rund 2,2 Millionen, so Kargoll. Um dieser Herausforderung begegnen zu können, arbeite moderne Pflege heute noch stärker ressourcenerhaltend, gesundheitsfördernd und präventiv und setze moderne Hilfsmittel und Techniken ein. Stationäre und ambulante Leistungen würden eng miteinander verknüpft.
Dass die Pflege in der Öffentlichkeit zu wenig als eigenständige Profession wahrgenommen werde, stellten insbesondere Peter Bechtel, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Pflegemanagement e.V., und Dr. Uwe K. Preußker, Wissenschaftlicher Leiter des Deutschen Pflegekongresses, in ihren Beiträgen fest. Die hohe fachliche Kompetenz der Gesundheits- und Krankenpflege müsse stärker in den Vordergrund gestellt und die unterschiedlichen Berufsbilder deutlicher vermittelt werden, so die beiden Referenten. Professionell Pflegen können eben nicht jeder, der nicht die entsprechende Ausbildung habe. Zugleich, so erläuterte Hans-Jürgen Kargoll, sei die Tätigkeit der Gesundheits- und Krankenpflegerin ein höchst angesehener Beruf, wie der zweite Platz in der Allensbacher Berufsprestige-Untersuchung 2011 belege.
Wie die Arbeitsfähigkeit und die Arbeitszufriedenheit in der Pflege auch bei älteren Pflegekräften erhalten bleiben kann, zeigten zwei weitere Referenten auf. Schließlich bildete ein heiteres Entspannungstraining mit Yoga zum Lachen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Abschluss des 11. Ortenauer Pflegetages.
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Foto: Ortenau Klinikum