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Strukturoptimierungen beim Ortenau Klinikum gehen zügig voran

Landrat Frank Scherer und Geschäftsführer Christian Keller berichten über den aktuellen Umsetzungsstand zum Modell Landrat und der Agenda 2030/ Investitionen und Strukturoptimierungen bis 2030 in Qualität und Kapazität an betroffenen Betriebsstellen

Offenburg, 30. April 2019 – Die vom Kreistag im Rahmen der Zukunftsplanung für das Ortenau Klinikum beschlossenen kurz- und mittelfristigen (Modell Landrat) und langfristigen (Agenda 2030) Strukturoptimierungen gehen weiter zügig voran. Das Ortenau Klinikum setzt die entsprechenden Kreistagsentscheidungen der vergangenen Monate zügig und konsequent um, berichteten Landrat Frank Scherer und Ortenau Klinikum-Geschäftsführer Christian Keller am Dienstag bei einem Pressegespräch.

Im Mittelpunkt des Sachstandberichts stand die Zukunft des Standorts Oberkirch. . Gleichzeitig machen Scherer und Keller deutlich, dass an allen Häusern des Klinikverbunds Investitionen und Strukturoptimierungen laufen oder in Planung sind, die die Qualität und Kapazität der einzelnen Betriebsstellen bis zur Umsetzung der Agenda 2030 sichern. Ausnahme ist der Standort Wolfach, der nach einer kürzlich abgeschlossenen mehrjährigen Sanierung baulich optimal aufgestellt ist.

„Wir folgen voll der Beschlusslage des Kreistages“, sagte Landrat Frank Scherer mit Verweis auf die laufenden Strukturoptimierungen und vorgeschlagenen Nachnutzungskonzepte. „Wir können jetzt liefern und liegen auch in dem Zeitrahmen, wie wir es uns vorgestellt haben.“ Scherer machte deutlich, dass Landkreis und Klinikverbund beispielsweise mit der vorgeschlagenen Nachnutzung in Oberkirch vollständig der Idee und der Zielsetzung der Agenda 2030 entsprechen. „Wir konzentrieren die Angebote in Kompetenzzentren, machen sie besser und zukunftsorientierter und bieten Oberkirch eine Perspektive“, so der Landrat.

Die wichtigsten anstehenden Strukturoptimierungen im Modell Landrat sind:

Standort Oberkirch

Um den Standort Oberkirch langfristig zu stärken, plant der Klinikverbund dort die Ansiedlung eines „Ambulanten Rehazentrums Ortenau“. In Oberkirch sollen die bisher in Achern und Offenburg bestehenden Rehazentren zu einem Zentrum „Mitte/Nord“ zusammengeführt werden. Um die baulichen Voraussetzungen, ein teilweise Umbau des Bestandes sowie einen Anbau für einen Nassbereich, zu schaffen, sollen im Zeitraum 2020 bis 2023 rund 5,5 Millionen Euro investiert werden.

Darüber hinaus werden gemäß Beschlusslage ab Anfang 2020 mit dem Umzug der Geburtshilfe nach Achern kurzzeitchirurgische und ambulante Operationen des Gesamthauses Achern-Oberkirch an der Betriebsstelle Oberkirch verortet. Zudem sollen OP-Kapazitäten an Fachpraxen vermietet werden. Zusätzlich ist die Ansiedlung von Facharztpraxen auf dem Klinikgelände in Oberkirch ab 2021 vorgesehen.

Weiterhin sieht das Konzept die Umwandlung des Intensivbereichs in einen Intermediate Care Bereich (IMC) mit drei Plätzen und einem räumlich angebundenen Aufwachbereich mit sechs Plätzen vor. Der Bereich Palliativmedizin soll an der Betriebsstelle Oberkirch von zwei auf vier Betten ausgebaut werden. Das Spektrum der Inneren Medizin wird durch weitere qualifizierte Fachärzte insgesamt breiter aufgestellt und gestärkt.

Die Notfallversorgung in der Inneren Medizin ist durch einen 24-Stunden Betreib an sieben Tagen sichergestellt. Die chirurgische Notfallversorgung wird wochentags aktuell von 8 bis 16 Uhr bis Ende des Jahres auf 20 Uhr ausgeweitet.

Standort Gengenbach

Zur Nachnutzung des Betriebsstellens Gengenbach sollen nach einem Teilabriss des Klinikgebäudes ein Neubau für eine Pflegeeinrichtung mit 45 Plätzen durch das Pflege- und Betreuungsheim Ortenau Klinikum sowie separat ein Neubau für das Gesundheitsamt entstehen. Das unter Denkmalschutz stehende „alte Spital“ soll saniert und ertüchtigt werden, um dort eine ambulante Wohngemeinschaft mit acht Plätzen durch das PBO zu betreiben. Die restlichen Räumlichkeiten sollen vermietet werden. Weitere medizinische Nutzungen sind geplant. Der Kreistag wird am 7. Mai über diese Teilschritte zur Nachnutzung Gengenbach entscheiden.

Anfang des Jahres 2019 wurde bereits eine Behelfsrettungswache eingerichtet, die noch räumlich erweitert werden soll. Die Suche nach Facharztpraxen läuft; idealerweise werden diese als Praxen des Medizinischen Versorgungszentrums des Ortenau Klinikums in den Räumen des benachbarten Gesundheitszentrums angesiedelt.

Standort Achern

An der Betriebsstelle Achern wurde entsprechend der Beschlüsse zum Modell Landrat im Oktober 2018 eine gemeinsame Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe als Hauptabteilung eingerichtet, die die frauenklinischen Fachabteilungen in Achern, Oberkirch und Kehl unter der Leitung eines Chefarztes integriert. Die Geburtshilfen Achern und Oberkirch sollen spätestens zum 1. Januar 2020 in der Hauptabteilung zusammengeführt werden. Im Zuge der Einrichtung der Hauptabteilung laufen aktuell bauliche Sanierungsmaßnahmen im laufenden Betrieb (u.a. Station, Patientenzimmer, Funktionsbereiche, dritter Kreißsaal, Untersuchungsräume).

In der chirurgischen Versorgung ist eine Abstimmung zwischen den Betriebsstellen Achern und Oberkirch erfolgt. Die chirurgische Notfallversorgung in Achern besteht wie bisher vollumfänglich im 24-Stunden Betrieb.

Standort Kehl

Wie geplant wurde der Umzug der Orthopädie aus Gengenbach an den Standort Kehl zum Jahreswechsel abgeschlossen. Am 2. Januar 2019 hat die Orthopädie mit dem Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung ihren Betrieb, neben der bereits bestehenden internistischen Klinik, in Kehl erfolgreich aufgenommen. Dafür sind bis Ende 2018 für mehr als eine Millionen Euro bauliche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt worden, beispielsweise wurden Sanitäreinrichtungen in der Orthopädischen Station erweitert und der Eingangsbereich der Klinik attraktiver gestaltet. Der Klinikstandort Kehl verfügt damit über ein attraktives Leistungsspektrum mit einer internistischen und unfallchirurgisch-orthopädischen Notfallversorgung im 24-Stunden-Betrieb.

Standort Offenburg Ebertplatz

Für den Standort Offenburg Ebertplatz wurde ein umfangreiches Sanierungsprogramm mit Investitionen von 36 Millionen Euro beschlossen. Unter anderem sollen bis 2021 die Intensivstation und die zentrale Notaufnahme deutlich erweitert und ein OP-Ersatzneubau errichtet werden. Bis zur Inbetriebnahme eines Klinikneubaus in 2030 sichern diese Maßnahmen die hohe Qualität und Kapazität an der Betriebsstelle Offenburg.

Standort Lahr

In Lahr wird bis zur Errichtung eines neuen Funktionsbaus eine provisorische interdisziplinäre Notaufnahme entstehen. Geplant sind Investitionen von rund 3,6 Millionen Euro. Dies wird zu einer wesentlichen Verbesserung der Notfallversorgung im südlichen Ortenaukreis beitragen.

Standort Ettenheim

An der Betriebsstelle Ettenheim ist ein Ersatzneubau eines neuen OP-Saals für rund 3,8 Millionen Euro vorgesehen. Die entsprechenden Planungen laufen. Für die Innere Medizin wird ab Sommer 2019 ein hausübergreifendes Chefarztmodell umgesetzt.

Agenda 2030

Auch im Rahmen der langfristigen Zukunftsplanung der Agenda 2030 sind wichtige Umsetzungsschritte erfolgt. So hat der Ortenaukreis mit der Stadt Achern einen städtebaulichen Vertrag für ein Grundstück zur Errichtung eines Klinikneubaus an der Betriebsstelle „Brachfeld“ in Achern aufgesetzt. Der Kreistag wird am 7. Mai über den Vertrag entscheiden.

In Offenburg ist die Suche für die Entscheidungen der Gremien von Stadt und Kreis für einen geeigneten Standort vorbereitet. Seitens der Fachbehörden von Stadt und Landkreis wurden die vier Betriebsstellen im Fokus intensivgeprüft und bewertet. Der Standort „Nordwestlich Holderstock“ wird nach den Bewertungen der Fachbehörden den Kriterien insgesamt am besten gerecht. Die Stadt Offenburg wird am 6. Mai entscheiden, ob sie diesen Standort dem Kreis anbietet. Der Kreistag wird voraussichtlich am 7. Mai abschließend darüber entscheiden, ob er dieses mögliche Angebot annimmt. Eine Vorbefassung fand heute im Ausschuss für Gesundheit und Kliniken statt.

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