Notarztversorgung auch in Zukunft sichern

Notarztversorgung auch in Zukunft sichern

Department Notfallmedizin schult erstmals junge Mediziner im Rahmen der Notarztausbildung / Teilnehmer bewerten Notarztkurs sehr positiv

Um den Nachwuchs an qualifizierten Notärzten in der Ortenau zu gewährleisten, hat das Department Notallmedizin am Ortenau Klinikum kürzlich einen ersten Notarztkurs durchgeführt. Das Department Notfallmedizin wurde im Januar dieses Jahres als standortübergreifendes Department der Ortenau Kliniken etabliert. Es ist verantwortlich für die Sicherstellung der notärztlichen Versorgung der Bürger im Ortenaukreis und mit der Aus- und Weiterbildung neuer Notärzte beauftragt. „Das Ortenau Klinikum legt sehr viel Wert auf die Fort- und Weiterbildung seiner Fachkräfte im ärztlichen und pflegerischen Bereich“, betont Ortenau Klinikum Geschäftsführer Christian Keller. „Gerade die Ausbildung von qualifizierten Notärzten ist für die Gesundheitsversorgung der Menschen in der Ortenau besonders wichtig.“

Der Notarztkurs stand unter der wissenschaftlichen und organisatorischen Leitung von Anästhesistin Dr. Jutta Heier und Notfallmediziner Dr. Peter Sutterer, Chefarzt des Departments Notfallmedizin. Gleich 23 Teilnehmer haben ihn erfolgreich abgeschlossen. Aus den Betriebsstellen Offenburg, Lahr und Kehl des Ortenau Klinikums waren 21 Ärztinnen und Ärzte der Abteilungen Anästhesie, Innere Medizin, Pädiatrie, Allgemeinchirurgie und Orthopädie/Unfallchirurgie vertreten. Auch zwei externe Teilnehmer aus Emmendingen und Freiburg konnten sich in der Ortenau weiterbilden.

Dr. Jutta Heier zeigt sich mit dem Ergebnis des ersten Notarztkurses sehr zufrieden: "Die Teilnehmer waren nicht nur erfolgreich, sondern haben den Kurs auch sehr gut bewertet und wollen ihn weiterempfehlen. Wir sind mit unserem Angebot auf dem richtigen Weg.“ Auch Dr. Sutterer zieht eine positive Bilanz. "Um die größtmögliche Sicherheit und Qualität für unsere Patienten zu gewährleisten, machen wir einen Kurs in der Ortenau für die Ortenau", beschreibt er das Konzept.

Der Kurs beinhaltet 80 Unterrichtseinheiten mit gleichen Anteilen von Theorie und Praxis. Thematisiert wurden nicht nur Notfälle wie zum Beispiel Herzinfarkt, Verkehrsunfall und Schlaganfall sondern auch besondere Notfälle wie akut erkrankte Kinder oder die Geburt im Rettungswagen. Zudem forderte die Behandlung lebensbedrohlicher Einsatzlagen bei möglichen Terrorangriffen oder spezielle Hygienekonzepte im Kontext der Pandemie die Teilnehmer vielfältig heraus. Der praktische Teil wurde unterstützt durch modernste Ausrüstung und Technik wie zum Beispiel iPad basierte Simulation.

Ein zentraler Lerninhalt für alle Notärzte ist der Bereich der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Chefarzt Professor Dr. Philipp Diehl vom Department Kardiologie, Pneumologie, Angiologie, Akutgeriatrie und Intensivmedizin (DKPAAI) stellte in diesem Rahmen auch das Projekt "Region der Lebensretter" vor. Eine Vielzahl der Kursteilnehmer meldete sich daraufhin spontan, um sich als Ersthelfer an dem Projekt zu beteiligen.

Das Team der Kurs-Dozenten bestand aus erfahrenen ärztlichen Kollegen der Ortenau Kliniken und wurde unterstützt durch externe Fachreferenten. So konnte dem gesamten Spektrum der Notfallmedizin Rechnung getragen werden. Qualifizierte Mitarbeiter sämtlicher Hilfsorganisationen wie dem DRK, den Maltesern, dem ASB, der integrierten Leitstelle Ortenau, dem Polizeipräsidium sowie der Feuerwehr Offenburg waren im Kurs vertreten.

Notarzt zu werden ist ein langer Weg: Neben der ärztlichen Tätigkeit zum Beispiel als Anästhesist, Internist oder Chirurg muss die sogenannte "Zusatzbezeichnung Notfallmedizin" bei der Ärztekammer erworben werden. Die Anforderungen sind an hohe Standards gebunden: neben 24 Monaten klinischer Tätigkeit in einem Akut-Krankenhaus müssen Ärzte zunächst den 80-stündigen Kurs und anschließend als Notarzt-Praktikant 50 Einsatzfahrten absolvieren, die von erfahrenen Notärzten begleitet werden. Weitere Voraussetzungen sind sechs Monate Erfahrung in der Anästhesie oder auf einer Intensivstation sowie der Nachweis der Kenntnisse und Fertigkeiten verschiedener Notfalltechniken - beispielsweise der Atemwegssicherung. Nach Abschluss all dieser Module folgt eine Prüfung bei der Landes-Ärztekammer. Danach kann die Tätigkeit als Notarzt aufgenommen werden.

Das Department Notfallmedizin am Ortenau Klinikum wird den Kurs künftig jährlich anbieten. Der nächste Termin ist für die Woche ab dem 11.November 2023 geplant.

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Gruppenfoto: Notarztkurs 2022
Freuen sich über den erfolgreichen Abschluss: Die Teilnehmer des Notarztkurses mit der Kursleitung Dr. Peter Sutterer (r.) und Dr. Jutta Heier (2.v.r.). Im Vordergrund zwei Rucksäcke mit der Notfallausrüstung für die ehrenamtlichen Helfer im Projekt „Region der Lebensretter“. Bild: Ortenau Klinikum
Notarztkurs 2022: Praxisübung
Anhand von konkreten Fallbeispielen absolvieren die Teilnehmer verschiedene Praxisübungen. Bild: Ortenau Klinikum
Notarztkurs: Praxisübung
Die Teilnehmer üben eine Wiederbelebung mit Hilfe einer Reanimationspuppe. Bild: Ortenau Klinikum

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