Gesundheitsminister Manne Lucha hat am vergangenen Montag in Begleitung von Dr. Layla Distler, Leiterin der Zentralstelle des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg, das Ortenau Klinikum in Offenburg, Betriebsstelle Ebertplatz, besucht, um sich ein umfassendes Bild von der intensivmedizinischen Versorgung von Covid-Patienten zu machen. Begrüßt wurde der Minister von Landrat Frank Scherer, Ortenau Klinikum-Geschäftsführer Christian Keller, Dr. Peter Kraemer, Medizinischer Direktor des Ortenau Klinikums, und Mathias Halsinger, Verwaltungsdirektor des Ortenau Klinikums Offenburg-Kehl, am Haupteingang der Klinik in Offenburg.
„Ich danke für den Besuch und die damit verbundene Wertschätzung für diejenigen, die die Hauptlast der Bekämpfung der Pandemie tragen“, begrüßte Landrat Frank Scherer Minister Manne Lucha. In den vergangenen Wellen der Pandemie habe das Ortenau Klinikum eine hohe Corona-Last getragen und mit kompetenten und engagierten Beschäftigten erfolgreich bewältigt. Allerdings sei das Personal zunehmend erschöpft. Eine große Aufgabe der kommenden Jahre werde sein, die Attraktivität vor allem der Pflegeberufe zu erhöhen und dem Fachkräftemangel zu begegnen. „Dabei zähle ich auch weiterhin auf die große Unterstützung ihres Ministeriums und des Landes“, so Scherer.
Im Anschluss informierte sich der Minister in Begleitung von Chefärzten, der zuständigen Stationsleitung, des verantwortlichen Oberarztes der Intensivstation 1M der Klinik sowie des Landrats und des Geschäftsführers über die Versorgung von Covid-Patienten mit schweren Verläufen. Bei einem anschließenden rund einstündigen Gespräch mit Pflegekräften sowie Ärzten sagte Minister Lucha: “Es ist uns im Ministerium und mir persönlich in dieser schwierigen Situation ein wichtiges Anliegen, Ihnen Danke zu sagen für das, was Sie leisten, und auch aus erster Hand geschildert zu bekommen, wie Sie es leisten.“ Die auf der Intensivstation behandelten Patienten mit ihren dramatischen Krankheitsbiografien zeigten erneut, dass durch Impfen vieles Leid hätte verhindert werden können. „Deshalb werden wir mit den Impfkampagnen nochmals alles geben müssen, was derzeit möglich ist. Da dürfen wir nicht lockerlassen“, so Lucha. „Darüber hinaus hat mich Ihre unglaubliche Haltung und Motivation mit einer Mischung aus fachlicher Professionalität und menschlicher Nähe erneut sehr beeindruckt“ sagte Lucha zu den anwesenden Pflegekräften und Ärzten. „Es ist Aufgabe der Politik, alles dafür zu tun, dass Arbeitsplätze im Gesundheitswesen Zukunft haben. Das hat für mich oberste Priorität. Nach der Corona-Krise darf es kein „Weiter so“ geben“.
Ortenau Klinikum Geschäftsführer Christian Keller betonte, dass die Kliniken ihre wertvolle Arbeit in der Pandemie nur mit dem sehr guten Krisenmanagement des Ministeriums bewerkstelligen konnten. „Ich danke Ihnen dafür, dass Ihr Ministerium immer auf kurzen Wegen ansprechbar ist und schnell und unbürokratisch Unterstützung für unsere Anliegen anbietet.“ So habe das Land beispielsweise bei der Beschaffung von Beatmungsgeräten in der ersten Pandemiewelle große Hilfe geleistet. Die Pflegeprämie sei im Land sehr schnell entschieden worden und auch das vom Land entworfene Verlegungskonzept in den definierten regionalen Clustern funktioniere sehr gut. „Wir sind glücklich, dass wir einen Gesundheitsminister vom Fach haben, der einen persönlichen Einblick in die Kliniken hat und wie heute auch immer wieder sucht“, so Keller.
Christian Keller bat Minister Manne Lucha, sich für eine Verlängerung der zum Jahresende auslaufenden Ausgleichszahlungen für die Verschiebung und Aussetzung planbarer Operationen auch in 2022 auf Bundesebene einzusetzen. „Es ist absehbar, dass die Pandemie nicht mit dem Jahresende aufhört und die Kliniken weiterhin finanzielle Unterstützung benötigen, wenn sie nicht bundesweit ein massives Liquiditätsproblem bekommen sollen“, so der Geschäftsführer.